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Das Seil (Sinn und Gebrauch in den Kulturen!)

Das Seil hat auch im Deutschen ganz unterschiedliche praktische Verwendungen und wird je nach Bedarf und Kontext unterschiedlich bezeichnet. Wir sprechen im Deutschen von Seilen, Tampen oder Tauen, von Schnüren, Fäden, Leinen, Riemen oder Stricken, von Trosse, Reeb oder Strippe. Und wenn dies alles nicht ausreicht, fügen wir dem Ganzen noch einen Diskriminator hinzu und stellen diesen vor das Nomen. Das führt dann dazu, dass im Deutschen von Bondageseil (Diskriminator über die Verwendung "Bondage") oder von Nylonschnur (Diskiminator über das Material "Nylon") gesprochen wird.

Den Japanern geht es ähnlich. Auch sie sprechen von nawa, respektive von tsuna, rôpu, oder zairu. Je nach Kontext und Verwendung wird vor das Nomen ein beschreibendes Adjektiv gestellt. Die japanischen Wörter "Asa nawa" bezeichnen das Hanfseil, "Ara nawa" das grobes Strohseil, meist aus Reisstroh und "kami zuna" ein aus Haaren hergestelltes Seil. Doch damit nicht genug. Wie schon oft ausgeführt, hat die japanische Kultur eine ganz starke Verbindung zum Seil. So verwundert es nicht, dass viele geflügelte Wörter und Redewendungen im Japanischen sich auf das Seil beziehen. Wenn man im Deutschen ein Risiko eingeht, so tanzt man in Japan auf dem Seil (tsuna·watari suru).

Im Englischen ist die Wortvielfalt für das Seil ebenfalls sprachlich sehr sichtbar. Zum einen wird natürlich allgemein von rope gesprochen, aber auch von hawser, tier, bungee und vieles mehr, je nach Seil und seiner Verwendung resp. Eigenschaften.

Um beim Bondage zu bleiben: Das Seil ist das womit wir fesseln, die Bewohner des anlgoamerikanischen Sprachraum benutzen rope und die Japaner nawa.

(Autor: Zamil)