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Markieren von Seilen- Seile präparieren oder eher doch nicht?

Nicht nur gibt es wahrscheinlich hunderte solcher Anleitungen (Waschen, Schneiden, trocken, einreiben), es gibt auch jede Menge Tipps zum Thema "Welches Mittel benutze ich nach dem Behandeln zum einreiben?" Das geht bei Bienenwachs los, über Nerzöl bis hin zu Babyöl und vieles mehr.

Nach einigen experimentalphysikalischen Selbstversuchen, Testreihen und Fehlschlägen wurde eine Methode gefunden die am ökonomischsten erscheint. Ökonomisch bedeutet, dass man ein gutes Ergebnis mit akzeptablen, also möglichst wenig Aufwand, erhält. Sie funktioniert gut mit Juteseilen japanischer Herkunft und ihre Zusammenfassung ist folgende, dabei ist wichtig sich Zeit zu lassen und Spaß zu haben.

Die 0-Aufwand-Seil-O-Preparationsmethode:

Man hat drei verschiedene Gruppen von Seilen. Die erste Gruppe kommt frisch geschnitten von der Rolle. Rollen nehmen, 8 Meter abmessen?" am besten über ein Masterseil welches nie benutzt wird?" den Endknoten rein und fertig. Diese frischen Seile sind neu, rau, störrisch und nicht dafür geeignet direkten Kontakt zur Haut aufzunehmen da sie eine erhöhte Verletzungsgefahr bergen?" der Schmirgelpapiereffekt. Seile dieser Gruppe verwendet man nur als Haupttrageseile oder als Verlängerungen zwischen zwei Karabinern innerhalb von Hängebondages. Diese Seile sind durch einen langen Pinsel am Endknoten gekennzeichnet. Sie verbleiben in dieser Gruppe bis sie durch das ständige Benutzen soweit geweicht und abgerieben wurden, dass sie auch direkt auf die Haut können ohne selbige zu verletzen.

Seile, die den Zustand "neu" hinter sich haben, soweit weich und frei von Spliss sind, kommen in die zweite Gruppe. Diese Seile können auf die Haut und sind für alle anderen Zwecke ebenfalls sehr gut geeignet. Diese Seilgruppe kennzeichnet man durch einen sehr kurzen Pinsel direkt am Knotenabschluss.

Diese Seile altern weiter durch ihre regelmäßige Benutzung. Sie werden mit der Zeit immer weicher, der Drill lässt nach und sie bekommen eine fast schon seidige Weichheit. Dadurch steigt die Gefahr eines Seilbruchs im Laufe der Zeit. Selbstverständlich sind alle Seile regelmäßig auf Schänden zu kontrollieren. Stellt man Schäden fest welche die Reißfestigkeit des Seiles negativ beeinflussen, z.b. gerissene Litzen, sortiert man diese aus und verwendet sie nicht mehr als Bondageseil. Diese Nicht-mehr-Bondageseile bilden die dritte Gruppe.