Ziel der Mummification
Neben dem Umwickeln einzelner Körperteile bestehen weitere gebräuchliche Methoden der Mummification auch aus dem Einwickeln der Füße sowie dem Hals und dem Kopf.
Das Ziel jeder Mummification ist es aber, einen Zustand völliger Immobilisierung herbeizuführen.
Warum Mummification
Bei der Mummification ist das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit natürlich deutlich höher als bei anderen Formen der Fixierung, was die Mummifiaction zu einem extremen Werkzeug mentaler Manipulation machen kann.
Die so gefesselte Person kann jedoch durch die teilweise stattfindende sensorische Deprivation in bestimmten Fällen auch einen angenehmen Zustand empfinden. Natürlich spielt aber auch das Gefühl der Hilflosigkeit und Unfreiheit eine Rolle. Dies dürfte jedenfalls der Grund dafür sein, daß ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen nötig ist, um eine solche Session gemeinsam zu genießen.
Nach der erfolgten Mumifizierung ist es also entweder möglich, die Person bewußt dem Reizentzug zu überlassen, der nach kurzer Zeit durch die Wegnahme der Bewegungsfähigkeit entsteht.
Die Mummification wird aber auch als Rahmen eingesetzt, um die danach folgenden Stimulationshandlungen zu intensivieren. Die Verwendung als Strafe in einem erotischen Rollenspiel ist ebenfalls möglich, insbesondere bei Erziehungsspielen.
Ist der Bottom also vollkommen bewegungsunfähig mit Folie eingewickelt, ist er dem Mumifizierer völlig ausgeliefert. Durch das Öffnen der Folie an beispielsweise den Genitalien und ein wenig Berührung, läßt sich die Reizung überprüfen. Der Bottom kann nun zudem an den entsprechenden Stellen nach Herzenslust bestraft werden.
Um zusätzlich den Sinnesentzug zu intensivieren, empfiehlt sich außerdem der Einsatz von Oropax sowie Wattepad\'s für die Augen und sensorische Hilfsmittel, wie beispielsweise eine Feder, Eis oder Kerzenwachs.
Besonders beliebte Praktiken sind hierbei neben Berührungen, zum Beispiel, mit einer Kerze einzelne Wachstropfen auf die vollkommen ausgelieferten Körperstellen tropfen zu lassen.
Ein weiterer großer Vorteil dieser Fesselungsmetode ist, daß sie kaum die Gefahr des Einschneiden\'s sowie des unbeabsichtigten Abschnüren\'s oder Nervenquetschungen birgt, ander als etwa bei einer Seilbondage. Die Mumifizierung mit Folie birgt hierbei noch die geringste Gefahr.
Materialien zur Mummification
Zur Mumifizierung gerne eingesetzte Materialien sind wie bereits erwähnt Klebebänder, Bondage-Tape´s sowie Gummistreifen,- und bänder, Mullbinden, Bandagen, Stoffe und Tücher, wie auch Stretchfolien, herkömmliche Frischhaltefolien und Plastiktüten.
Zum Zweck einer effektiven Mummification sind aber auch Gipsbandagen,- und verbände denkbar.
Ein ähnlicher Effekt wird ebenfalls bei der Benutzung von Zwangsjacken oder Saunasäcken erreicht.
Eine weitere bequem zu realisierende, jedoch etwas aufwändige und entsprechend kostspielige Variante der Mummification, ist ein sogenanntes Vakuumbett aus Latex. Dabei handelt es sich um eine Art Ganzkörperschlafsack.
Mittels einer Pumpe oder einem Staubsauger wird hierbei die Luft um den darin liegenden Körper herausgesaugt, bis der Passive komplett bewegungsunfähig ist. Durch das Latex werden dann die erlebten Berührungen während dieser Form der Mummification entsprechend als sehr intensiv wahrgenommen.
Zu den beliebtesten Materialien zur Mumifizierung gehören jedoch Klebeband sowie Frischhaltefolie und Bondage-Tape\'s.
Vor Allem für Anfänger sind die nur an sich selbst klebende Frischhaltefolie und Bondage-Tape\'s gut geeignet, da sie zum Einen nicht mit Haut und Haaren verkleben, und zum Anderen relativ schnell wieder entfernt werden können.
Für Fetischisten kann auch die Verwendung eines bestimmten Material\'s lusteigernd sein, wie Lycra oder Leder.
Vorgehensweise der Mummification
Die Mumifizierung mit einer Folie beginnt man, in dem man kreuzweise den Brustkorb umwickelt, beginnend von einer Schulter über den Rücken zur anderen Seite unter der Achsel, bis die Folie fest haftet und nicht mehr gehalten werden muß.
Von der Achsel aus führt man anschließend die Folie gerade über die Brust an der anderen Achsel vorbei, und kreuzt anders herum.
Während dieser Phase sollte der Bottom eingeatmet haben, damit der Brustkorb nicht zu eng umwickelt wird und es im weiteren Verlauf nicht zu Atemproblemen kommt.
Nachdem nun kreuzweise um den Brustkorb gewickelt wurde, führt man die Folie einige Male gerade unter den Achseln um den Brustkorb herum. Danach läßt der Bottom anschließend die Arme gerade am Körper nach unten hängen, damit diese nun ebenfalls mit eingewickelt werden können. Dabei haftet die Folie an den Bereichen auf Brust und Schulter, sodass der Umwickelte die Arme schließlich nicht mehr bewegen kann.
Nachdem nun der Brustkorb und die Arme eingewickelt sind, wickelt man anschließend langsam über den Unterleib Richtung Beine, bis man kurz über den Knien angekommen ist.
An dieser Stelle wird es nun Zeit, den Bottom entweder so zu fixieren, daß er nicht umfallen kann, oder ihn hinzulegen, da er ab diesem Zeitpunkt sein Gleichgewicht nicht mehr halten kann.
Beim Wickeln an den Knien empfiehlt es sich auch, einen Küchenschwamm, ein kleines Stück Stoff oder ähnliches dazwischen zu legen, bevor man weiterwickelt, um Druckstellen und spätere Schmerzen zu vermeiden. Das Gleiche gilt für die Fußgelenke. Je nach Versteifungswunsch können nun nach der Mumifizierung noch weitere Versteifungen vorgenommen werden, entweder stehend, beispielsweise an einem Brett, Pfahl oder Balken sowie liegend, zum Beispiel an der Matratze.
Risiken und Sicherheit
Mummification ist eine Praktik, die einer sorgfältigen Vorbereitung bedarf und die nur mit ausreichend Zeit durchgeführt werden sollte. Für den eigentliche Prozess sollten hierzu schon etwa 20 Minuten einkalkuliert werden. Für die Loslösung des Mummifizierten mindestens weitere 10 Minuten. Sinnvoll ist es auch, die passive Person vor dem Beginn der Mummification noch einmal auf die Toilette zu schicken.
Abgesehen von der Voraussetzung des Vertrauen´s sollte man bei der Mummification auch daran denken, daß es im Notfall eine Weile dauern kann, den passiven Mummifizierten von seiner Fesselung zu befreien. Daher darf der Passive während der Mummification auch unter keinen Umständen alleine gelassen werden. Zusätzlich ist es ebenfalls ratsam, vor der Mummification einen vereinbarten Laut als Safeword vereinbaren, vor Allem dann, wenn die Mummifizierung mit einem Klebeband über den Lippen vervollständigt wird.
Sollte der Mumifizierte dazu noch geknebelt werden, muß anderweitig sichergestellt werden, daß der Bottom in Notfällen kommunizieren kann.
Bei der Verwendung von Klebebändern ist zusätzlich zu beachten, daß diese sehr stark an der Haut haften und unter Umständen nicht mehr von Haaren gelöst werden können. Daher sollte Klebeband nur auf Stoff oder andere körperumhüllende Dinge geklebt werden, wie beispielsweise auf alte Jeans oder Pullover, aber nicht auf die Haut selbst.
Hauptsächlich Gewebebänder können nach dem Aufkleben kaum noch von größeren Hautarealen entfernt werden.
Klaustrophobie und Herzfehler sowie ein eingeschränktes Lungenvolumen oder ein empfindlicher Kreislauf des Betroffenen, wie etwa Überhitzung, sollten ebenfalls gegen eine Mummification sprechen.
Sollte beim Gefesselten Panik aufkommen, ist es wichtig, beruhigend auf ihn einzureden und die Konzentration des Partner\'s auf sich zu ziehen, um die aufziehende Panik abzufedern. Meist hilft es dabei, in reinster lauter Befehlsform auf den Verstand des Mumifizierten einzuwirken und so durch Anweisungen zum Ein,- und Ausatmen die Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Schafft man es dadurch, daß sich der Gefesselte auf seine Atmung konzentriert, wird er ruhiger und bleibt klar. In der Regel fängt sich der Gefesselte dabei soweit wieder, daß die Mumifizierung in Ruhe entfernt werden kann.
Bringt man die aufziehende Panik jedoch nicht unter Kontrolle, oder es kommt zu Atemproblemen, muß die Mumifizierung umgehend entfernt werden. Sicherheitshalber sollte deshalb zusätzlich bei jeder Mummification eine Schere, sinnvollerweise eine Verbandsschere mit abgerundeter Spitze, und Wasser mit einem Strohhalm für den Fixierten bereitstehen.
Bei der Entfernung der Fixierung beginnt man dann am Besten zuerst am Hals und schneidet Richtung Brustkorb, um schnell eine möglichst freie Atmung sicher zu stellen.
Die im englischen Sprachraum als Body-Bag bezeichneten Saunasäcke sind darüber hinaus verhältnismäßig sicher, da sie eine werkzeuglose und somit schnelle Befreiung im Notfall gewährleisten.
Fazit
Mummification ist eine der intensivsten Fesselformen bei dem die Bewegungsfreiheit vollkommen entzogen werden kann und der Bottom völlig hilflos und ausgeliefert ist. Dennoch ist bei der Beachtung einiger Verhaltensweisen das Risiko im Vergleich zu anderen Praktiken aus dem Bereich Bondage verhältnismäßig gering.